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Verlustangst

September 9, 2018 - Lesezeit: 4 Minuten

Verlustangst ist ein breites Feld. Und sie sieht nicht immer gleich aus. Die verschiedensten Ängste können sie prägen und ihr Ursprung sein. Jede Verlustangst gestaltet sich ein wenig anders. Manche Menschen kämpfen gleich mit mehreren Facetten, die sie immer wieder schwächen, andere nur mit ein oder zweien. Die folgenden Phänomene gehen oft mit der Verlustangst einher:

Die Angst vor dem Alleinsein:

Haben Sie Angst, in der näheren Zukunft viel Zeit mit sich alleine zu verbringen? Die Wochenenden alleine zu sein? Selbst wenn Sie genug Freunde hast, sich einsam zu fühlen? Dann kann es für Sie wichtig sein, zu lernen, genau das auszuhalten. Und nicht nur auszuhalten, sondern sich auch dabei richtig wohlzufühlen. Wenn Sie die nun folgende Zeit so nutzen, dass Sie Schritt für Schritt Ihre unguten Gefühle in gute verwandeln - dann werden Sie erleben, dass Sie genau diese Zeit sinnvoll nutzen können - und diese dadurch sogar zu der wertvollsten Zeit Ihres Lebens werden kann - denn endlich kümmern Sie sich UM SICH SELBST... (und dann werden Sie sich auch nicht mehr alleine fühlen!!)

Anhaften an Illusionen:

Manchmal ist es nicht leicht, wirklich und wahrhaftig zu akzeptieren, dass eine Beziehung beendet ist. Das ist oft dann der Fall, wenn wir auch innerhalb einer Beziehung bestimmte Dinge nicht wahrhaben wollten. Erkennen kann man dieses Phänomen daran, dass wir uns des Öfteren in Tagträumen oder in Phantasien verlieren. Sind Ihre Träume und Wünsche nahe an der Realität?

Angst vor Entscheidung:

Wenn eine Beziehung vorbei ist - Ihr Ex-Partner sich aber sporadisch immer wieder mal meldet - und somit den Status des Getrenntseins auch missachtet - dann liegt es an Ihnen, Position zu beziehen. Was wollen SIE?? Spielball dieser Launen werden? Zur Verfügung stehen, wenn der andere sich meldet? Und ansonsten warten? Oder Ihren eigenen Weg weitergehen und verfolgen - ohne sich weiter von ihm abbringen zu lassen?

Angst vor Ablehnung:

In manchen Beziehungen fühlen wir uns immer wieder und überproportional oft von unserem Partner abgelehnt und zurückgewiesen. Entweder weil dies tatsächlich geschieht - oder aber auch, weil wir besonders empfindlich sind und überall die Abweisung wittern. Wie fühlt sich diese Abweisung für Sie an? Kommt Ihnen dieses Gefühl bekannt vor? Haben Sie sich schon oft so gefühlt? Kennen Sie es sozusagen „schon immer“? Dann ist es vielleicht interessant für Sie zu wissen, dass dieser Schmerz ein alter Schmerz aus Ihrer Kindheit ist. In Liebesbeziehungen werden oftmals Gefühle in uns angetriggert, die uns schon viel länger begleiten, als diese Beziehung dauert - und die deshalb sehr viel mehr mit uns selbst als mit der Beziehung zu tun haben. Würden Sie diese Gefühle gerne los werden?

Emotionale Abhängigkeit:

Wenn wir unseren Ex-Partner nach längerer Zeit der Trennung innerlich immer noch nicht loslassen, irgendwie nicht von ihm loskommen, weil wir Angst haben, dass niemand sonst diese entstandene Leere und Einsamkeit wieder füllen kann, dann kann es sein, dass wir emotional abhängig von diesem Menschen geworden sind. Weitere Anzeichen für emotionale Abhängigkeit können sein: 1.)wenn Sie unter der Beziehung mehr gelitten haben als dass sie Sie erfüllt hat, 2.) wenn Sie wenig andere Aktivitäten unternommen haben als sich mit Ihrer Beziehung zu beschäftigen, 3.) wenn Sie übertrieben eifersüchtig sind oder waren, 4.) wenn Sie ständig in Sorge um das Wohlergehen Ihres Ex-Partners waren 5.) wenn Ihre Gedanken sich ständig um Ihren Ex-Partner drehen und Sie keine Lösungen für Ihre Probleme gefunden haben bisher. Möchten Sie sich aus dieser Abhängigkeit befreien?

Angst vor der Wahrheit:

Manchmal können wir uns nicht eingestehen, dass unsere letzte Beziehung vielleicht doch nicht das war, was wir eigentlich von ihr wollten. Dass die Liebe, die die Beziehung hätte tragen sollen, viel kleiner war, als wir es merkten oder es erwarteten. Kennen Sie den Unterschied zwischen beziehungsfähig und liebesfähig? Wissen Sie, dass Menschen, die nur begrenzt liebesfähig sind, auch weniger beziehungsfähig sind? Was müssen Sie wissen, um in Ihrer nächsten Beziehung besser zurecht zu kommen?

Angst, neue Ziele finden zu müssen:

Wenn Sie Ihren Fokus darauf richten, was Sie verloren haben: nämlich Ihre letzte Beziehung - dann könnten Sie traurig und kraftlos werden. Wenn Sie Ihren Fokus darauf richten, was Ihnen sonst noch im Leben wichtig ist, was Sie vielleicht schon immer mal machen wollten, was Sie nun endlich angehen könnten, weil die Zeit nun dafür gekommen sein scheint... dann denken Sie doch mal darüber nach, wann Sie damit beginnen wollen. Und wenn Sie mit solchen Zukunftsgedanken wenig anfangen können, weil Sie noch voller Trauer und Schmerz sind - dann können Sie sich aber vielleicht vorstellen, dass eine Zeit kommen wird, in der Sie sich wieder fragen werden: und was will ich jetzt aus meinem Leben machen?!! Wissen Sie, wie Sie sich neue Ziele stecken?


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